Der aktuelle Kelly Global Workforce Index zeigt: Gute Weiterbildung, sprich: Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten ist den meisten Arbeitnehmern wichtiger als eine Beförderung oder mehr Gehalt!
Kelly Services ist ein weltweit tätiger Anbieter von Personallösungen. Und jährlich wird die Veröffentlichung von deren „Global Workforce Index“ mit Spannung erwartet, die internationale Meinungsumfrage zum Thema Arbeit und Arbeitsplatz – denn Kelly befragt jedes Mal eine sehr große und damit repräsentative Anzahl von Arbeitnehmern. Dieses Mal nahmen 230.000 Menschen aus den Regionen EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika), APAC (Asien und der Pazifik) und Amerika teil; in Deutschland beteiligten sich über 2.300 Arbeitnehmer an der Umfrage.
Und auch die diesjährige Umfrage bietet wieder einige sehr interessante Einsichten in die Meinungen, Einstellungen und Bedürfnisse der Arbeitnehmer.
Hier die wichtigsten Erkenntnisse:
(c) Kelly Services, Inc. (Quelle: http://bit.ly/1qBl6Sd)
Werden Arbeitnehmer vor die Wahl gestellt, ob sie lieber einen Karrieresprung machen oder aber wichtige neue Fähigkeiten erwerben würden, entscheiden sich weltweit überwältigende 76% für letzteres!
57% aller Arbeitnehmer wären bereit, auf eine Gehaltserhöhung zu verzichten, wenn sie dafür die Möglichkeit erhalten, neue Kompetenzen zu erwerben – übrigens sind das in der APAC-Region sogar 66%
57% sind überzeugt, dass Karrieregespräche eine gute Gelegenheit wären, um Möglichkeiten zur Weiterbildung auszuloten
Aber nur 38% von ihnen haben im Laufe des letzten Jahres mit ihrem Arbeitgeber auch ein solches Gespräch geführt – in Deutschland lag der Anteil mit 56% allerdings deutlich höher
Die Frage, ob sie meinen, bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber die Möglichkeit zu haben, sich beruflich weiterzuentwickeln, bejahten weltweit nur 35%
Eine weitere erschreckende Erkenntnis: Nur 29% der Befragten weltweit sind mit den Karriereentwicklungs-Ressourcen zufrieden, die ihr Arbeitgeber bietet – in der EMEA-Region sogar nur 21%
Da verwundert es nicht, dass 61% der Arbeitnehmer die Absicht bekunden, sich im Laufe des kommenden Jahres nach einer Stelle in einem anderen Unternehmen umzusehen. In Deutschland liegt dieser Wert bei immerhin noch rund 50%.
Welches Fazit kann man daraus für Arbeitgeber ziehen?
1. Abwanderungs-Stop: Werden Sie sich bewusst, dass Sie Ihre Angestellten konstant fördern und fordern müssen!
Ein regelmäßiges Gehalt ist nicht genug: Langweilige Tätigkeiten oder eine Arbeit, die unter den Möglichkeiten und Ambitionen Ihrer Angestellten liegen, werden sie langfristig zur Flucht bewegen.
2. Win-win-win: Statt einfach nur regelmäßig gehaltsmäßig eine Schippe draufzulegen, legen Sie das Geld besser an: In Form von hochwertigen und sinnvollen Weiterbildungsmaßnahmen!
Davon haben alle Seiten mehr: Ihre Arbeitnehmer, weil sie motivierter sind und sehen, dass sie sich bei ihrem Unternehmen wirklich weiterentwickeln können; Sie selbst, weil ihre Angestellten dann besser, effizienter und lieber arbeiten, und nicht zuletzt Ihr Unternehmen, weil es dadurch wettbewerbsfähiger wird.
3. Wir müssen reden: Nehmen Sie sich Zeit für regelmäßige Entwicklungsgespräche mit Ihren Leuten!
Diese sollten offen und klar geführt werden: Sie werden erstaunt sein, wie viele Entwicklungsmöglichkeiten allein im Gespräch aufgedeckt werden – Ihre Angestellten kennen ihre eigenen Entwicklungsmöglichkeiten und Wünsche meist am besten. Aufbauend darauf sollten die die Potentiale Ihrer Mitarbeiter konsequent entwickelt bzw. ausgebaut werden. Dies ist ein Schlüssel zur Mitarbeiterzufriedenheit und zur Bindung an das Unternehmen.