Synchrones vs. asynchrones Lernen - Worin liegen die Unterschiede?
Synchrones vs. asynchrones Lernen im E-Learning
Vorteile
Synchrones und asynchrones Lernen im Vergleich
Wann sollten sich welche Variante verwenden?
Bildung, Wissensstand und Lerninhalte
Pädagogische Aspekte
Logistische Überlegungen
Ethische Fragen
Der Mix macht's: Einfach mit E-Learning von Pink University
Wer sich mit E-Learning beschäftigt, trifft früher oder später auf die Begriffe "synchrones" und "asynchrones" Lernen. Sie spielen darauf an, ob alle gleichzeitig lernen oder jeder, wann es ihm passt. Generell neu ist die Frage nicht: Schon immer haben Menschen in Klassenzimmern und Bibliotheken zeitgleich oder zeitversetzt gelernt. Doch zusammen mit den neuen E-Learning-Methoden hat die Diskussion einen neuen Schub bekommen.
Darum geht es in diesem Beitrag: synchrones und asynchrones Lernen im E-Learning. Welche Formen gibt es? Welche Vorteile haben die beiden Lernformen und wann eignet sich welche? Lesen Sie, in welchen Situationen Sie sich für synchrones und wann für asynchrones Lernen entscheiden sollten.
Kurz gefasst lässt sich sagen:
Synchrones Lernen
Die Lernenden lernen zur gleichen Zeit.
Sie kommunizieren (fast) ohne Zeitverzögerung.
Beispiele
Präsenzseminare und Schulungen
Virtuelle Klassenräume
Webinare
Asynchrones Lernen
Die Lernenden lernen zu verschiedenen Zeiten.
Sie kommunizieren zeitverzögert miteinander.
Beispiele
WBT (Web Based Training)
Online-Lernplattformen
Online Learning setzt immer ein gewisses Maß an Vertrautheit mit Online-Lernangeboten voraus. Beim asynchronen Lernen sind die Lernenden jedoch mehr auf sich gestellt als beim synchronen Lernen. Wer hilft, wenn etwas nicht funktioniert? Beim synchronen Lernen kann der Trainer oder die Trainerin helfen. Digital Natives tun sich mit digitalen Lernangeboten oft leichter als Digital Immigrants.
Synchrones Lernen
Unmittelbare Rückfragen, Feedback und Diskussionen sind möglich.
Rückgriff auf eine Vielzahl von Interaktionsmöglichkeiten, darunter Umfragen, Abstimmungen, Chats sowie Single- oder Multiple-Choice Aufgaben.
Die Lernenden sind mit ihren Beiträgen Teil des Lernprozesses. In der Regel stärkt dies die Motivation und erhöht den Lerntransfer.
Asynchrones Lernen muss keineswegs einsam sein:
Gemeinsam genutzte Lernplattformen lassen meist Transparenz über das eigene Lernen und die Fortschritte der anderen zu, sodass ein positiver Wettbewerb entsteht.
Zugleich können sich die Lernenden über Fragen und Erfahrungen austauschen.
Asynchrones Lernen
Die Lernenden agieren selbstbestimmt: Sie wählen die Zeit, den Ort und das Device. So fällt es ihnen leichter, das Lernen in ihren Alltag einzupassen.
Sie können das Lernen individuell gestalten, indem sie sich einen Überblick verschaffen und Inhalte überspringen, mit denen sie bereits vertraut sind.
Ebenso gut können sie sich für neue oder schwierige Themen mehr Zeit für Reflexion, Ausarbeitung und Wiederholung nehmen.
Fragen zum Abschluss eines Artikels sowie Tests helfen, den eigenen Wissensstand zu prüfen.
Asynchrones lernen lässt den Lernenden mehr Freiheiten als synchrones Lernen. Die Lernenden können ihren Lernprozess selbst gestalten. Zugleich sind sie mehr auf sich gestellt. Manchen kommt das entgegen, anderen weniger. Je nach Lern- und Persönlichkeitstyp profitieren Lernende von Austausch, Begegnung und Diskussion. Abhängig von persönlicher Präferenz und Angebot hat dies Auswirkungen auf die Motivation und den Lernerfolg.
Mit Blick auf die Vorbereitung sind asynchrone Lernangebote anfangs meist kostenintensiver als synchrone. Einmal erstellt lassen sie sich allerdings beliebig häufig wiederverwenden.
Bei synchronen Lernformaten liegen die Kosten vor allem bei den Trainern und Trainerinnen, und zwar bei jedem Durchgang neu.
Synchrones Lernen eignet sich,
wenn der Wissensstand bei allen ähnlich ist.
für komplexe Inhalte. Auf Verständnisschwierigkeiten und Fragen können Trainer:innen mit Feedback direkt reagieren. Die Teilnehmenden können sich die Inhalte mittels Diskussion selbst erarbeiten.
Asynchrones Lernen eignet sich
bei ungleichem Wissensstand.
bei einfachen und komplexen Sachverhalten. Verständnisschwierigkeiten können vor allem in videobasierten Lernmedien durch die individuelle Lernzeit, Wiedergabesteuerung und Möglichkeit zur Wiederholung ausgeglichen werden.
Die Entscheidung für synchrone oder asynchrone Lernangebote hat eine pädagogische Dimension:
Benötigt die Lerneinheit zusätzliche Reflexion?
Benötigt sie zusätzliche Recherche?
Bedarf die Aufgabe einer inhaltlichen Vorbereitung für einen anschließenden Austausch oder kommt es auf die spontane Rückmeldung an?
Ergibt sich aus der Diskussion ein Mehrwert?
Auch praktische Überlegungen spielen eine Rolle:
Haben alle Lernenden einen Zugang zu der nötigen Infrastruktur, inklusive Bandbreite?
Können die Lernenden ungestört an synchronen Angeboten teilnehmen oder sind sie durch Kinder oder zu pflegende Angehörige gebunden?
Wie groß ist die Lerngruppe? Große Gruppen lassen sich mit asynchronen Angebote besser steuern.
Befinden sich die Lernenden in unterschiedlichen Zeitzonen?
Die Teilnehmenden sollten gleiche Chancen haben, vom Lernangebot zu profitieren. Doch nicht jeder ist gut darin, die offene Bühne zu betreten. Gibt es in der Gruppe Lernende, die Hemmungen haben, sich in Diskussionen einzubringen? Gründe können sein: Sprachbarrieren, Schüchternheit oder Angehörigkeit einer Minderheit. Asynchrones Lernen übt weniger Druck aus und erlaubt ein individuelles Lerntempo.
Oft ist ein kluger Mix aus allem die beste Wahl, abhängig vom Thema, dem Wissensstand der Teilnehmenden und der Zusammensetzung der Gruppe.
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Quellen: