Barrierefreiheit in der betrieblichen Weiterbildung

13.10.2021
Kerstin Boll
Inhalt

Weshalb auch dein Betrieb davon profitiert

„Hallo, schönen guten Morgen!“, ruft mir mein Kollege zu. „Alles klar?“ „Alles klar“, denke ich und freue mich, dass es ihm bei uns gut geht. Seine Einschränkung ist kein Thema mehr. Er macht einen guten Job und navigiert zielsicher durch die Gänge. Was man dabei wissen muss: Seine Sehkraft ist stark eingeschränkt. Er ist nahezu blind.

Barrierefreie Angebote – nicht nur für Menschen mit Behinderungen

Das Gespräch über „Barrierefreiheit“ und „Behinderungen“ weckt Bilder von Rollstuhlfahrern, Sehbehinderten oder Menschen mit geistigen Behinderungen. Tatsächlich ist jedoch der Kreis derer, die von einem barrierefreien Weiterbildungsangebot profitieren, weitaus größer. Dazu zählen etwa:

  • Mitarbeitende, für die Deutsch eine Fremdsprache ist.

  • Menschen mit Lese- und Rechtschreibschwächen durch Legasthenie. Rund fünf Prozent eines Jahrgangs gelten als davon betroffen.

  • Funktionale Analphabeten. Gemeint sind Menschen, die sehr wohl einzelne Wörter oder Sätze lesen können. Mit zusammenhängenden Sätzen tun sie sich jedoch schwer. In Deutschland rechnet man mit etwa 7,5 Millionen Erwachsenen.

  • Schließlich sind da die rund 4,9 Millionen Menschen mit Behinderung in Deutschland, im erwerbsfähigen Alter.

  • Viele haben sichtbare Behinderungen. Doch daneben gibt es zahlreiche „unsichtbaren“ Behinderungen wie Krebserkrankungen, Rheuma oder Asthma.

Hättest du gedacht, dass auch Depressionserkrankungen als schwere Behinderungen eingestuft werden können?

Heute jung und stark – in zehn Jahren vielleicht schwerbehindert

Viele Einschränkungen stellen sich erst Lauf des Lebens ein, weil Menschen erkranken oder einen Unfall erleiden. Deutlich mehr als die Hälfte aller Schwerbehinderten sind älter als 65 Jahre.

Zeit also, die Vorbehalte und Ängste gegenüber Menschen mit Einschränkungen abzubauen. Wer heute jung und fit ist, kann in zehn oder fünfzehn Jahre selbst betroffen sein. Sicher ist es nicht übertrieben zu behaupten, dass Unternehmen mit mehr als 30 Mitarbeitenden zum Kreis derer gehören, die von einem barrierefreien Weiterbildungsangebot profitieren können.

Barrierefreiheit bedeutet – was genau?

Barrierefreiheit bedeutet, dass alle Beteiligte an der betrieblichen Weiterbildung teilhaben können, und zwar allein und ohne fremde Hilfe: ob sie die deutsche Sprache gut beherrschen oder weniger. Ob sie mit digitalen Technologien vertraut sind oder nicht. Ob ihre Mobilität dauerhaft eingeschränkt ist oder vorübergehend. Ob sie gut sehen können oder hören oder nicht. Alle können teilhaben.

Die Bundesrepublik Deutschland bekennt sich zur Chance auf eine selbstbestimmte Lebensführung. Das Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen BGG regelt Rechte und Pflichten der staatlichen Institutionen.

Private Unternehmen sind nicht einbezogen. Doch sie könnten sich aus Überzeugung an diesem Gesetz orientieren – und möglicherweise auch aufgrund von wirtschaftlichen Erwägungen: Betriebliche Weiterbildung ist dann am effizientesten, wenn alle Mitarbeitenden weiter kommen.

Barrierefreie Weiterbildung bei PINKTUM

Aus diesen Gründen haben auch wir bei PINKTUM unser Angebot angepasst. Mach dir einfach selbst ein Bild! Personaler/innen richten wir gerne einen Testzugang ein. Einfach anrufen unter +49 89 547 27 84 10 oder über unser Kontaktformular.

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