Das WBT hat eine große Zukunft, wenn es wirklich „Web Based Training“ bietet
Das WBT hatte mit massiven technischen Limitierungen zu kämpfen
Aus dem WBT wird Online Lernen
Vom Erklärfilm zum WBT
Das WBT als Online Kompetenztraining
Ein WBT muss nicht technikgetrieben sein
Granulare Web Based Trainings als Grundlage der agilen Personalentwicklung
Das WBT lebt
WBTs haben es schwer. Sie werden verantwortlich gemacht für den schlechten Ruf des E-Learnings insgesamt. Und sie werden als Klickmaschinen verspottet. Dabei eröffnet das WBT der agilen Personalentwicklung viele tolle Möglichkeiten. Voraussetzung dafür ist, dass vor allem das „T“ im WBT ernst genommen wird. Es öffnet Unternehmen die Tür zu Trainings, die von den Mitarbeitern orts- und zeitunabhängig genutzt werden können.
Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass WBTs hauptsächlich genutzt wurden, um juristischen Pflichten nachzukommen. Es ging weniger um den Lerneffekt als vielmehr darum, dass Unternehmen die „Beschulung“ der Mitarbeiter dokumentieren konnten. „Seht her, alle unsere Mitarbeiter haben das Compliance-Training oder das Brandschutz WBT gemacht.“ Kein Wunder, dass „Lernmotivation“ so nicht entstehen konnte. Andererseits verständlich, dass Unternehmen WBTs genau für diese Fälle eingesetzt haben.
Ein weiterer Grund für die mangelnde Akzeptanz des WBTs waren die technischen Limitierungen. Viel mehr als Standbild mit maximal Ton war nicht durch die Leitungen zu kriegen. In dieser Folge wurde dann eine ganz eigene WBT „Sprache“ erfunden: Fotos mit Sprechblasen und klickbare Objekte, hinter denen Textfelder lagen. In seiner didaktischen Qualität konnte das WBT einem ordentlich aufgemachten Fachbuch nicht das Wasser reichen. Es besaß allerdings den unschlagbaren Vorteil, dass die Klicks eines jeden Mitarbeiters gemessen werden konnten und so das „Durcharbeiten“ vulgo durchklicken dokumentierbar war. Das Hauptproblem war, dass die Klick- und Dokumentierlogik das didaktische Ziel bis zur Unkenntlichkeit zerschossen hat. Einziges Ziel der WBT-Nutzer war es, durchzukommen und das lästige Ding zu erledigen.
Heute sieht die Welt anders aus. Wir können (fast) an jedem Fleck auf dem Smartphone Filme schauen, der Umgang mit digitalen Geräten und Programmen ist weitgehend selbstverständlich und zudem ist das Online-Lernen richtiggehend populär geworden. Vor allem die neuen Bandbreiten haben den Online Lernformaten einen ungeheuren Schub gegeben. Man spricht heute deshalb weniger vom WBT als vielmehr vom Online lernen, Online Training oder auch vom Videolearning. Die Funktionen des Erfassens und Dokumentierens haben sich dabei vom Lernmedium abgelöst und sind ins Lernmanagementsystem gewandert – und wurden dort verfeinert.
Vor allem aber sind die heutigen Lernmedien im Schwerpunkt videobasiert. Das hat gute Gründe, denn das „Zeigen im Entstehen“ ist nach dem Selbermachen eine der effektivsten Lernmethoden. Auf dieser Grundlage taugen digitale Medien wirklich als „Trainings“. Voraussetzung ist die didaktisch und mediendidaktisch sinnvolle Aufarbeitung der Inhalte. Und damit sind wir, auf neuer Stufe, wieder beim WBT. Denn man hat schnell erkannt, dass ein Erklärfilm oder ein Screencast alleine noch lange kein Training ist. Aus den zur Verfügung stehenden Medien wird dann ein Web Based Training, wenn das Lernziel klar definiert ist und die Lernmedien diesem Ziel dienend gestaltet sind.
In der Pink University machen wir uns seit fast zehn Jahren Gedanken darüber, wie Lernprozesse durch Online-Medien am besten unterstützt und angeregt werden können. Wir haben dabei unsere eigenen Lernbiografien befragt und hinterfragt. Wir haben Nutzerverhalten anonym ausgewertet. Und wir haben vor allem mit vielen Personalern und Nutzern gesprochen. Eines der Ergebnisse ist unser Format „Online Kompetenztraining“ als WBT. Wir bilden mit „unserer“ Art des WBT eine ideelle Kompetenzmap ab. Ziel eines jeden unserer WBTs ist es, die Lerner bei der Entwicklung einer ganz genau definierten Kompetenz zu unterstützen: beim „Feedback geben“, beim Einsetzen von Fragetechniken oder beim Aufbau der Kompetenz, die man braucht, wenn man neu als Führungskraft anfängt.
Technologie spielt bei „unserem“ WBT auf den ersten Blick keine Rolle. Die Wissensbestände werden in unseren Web Based Trainings bzw. Kompetenztrainings durch einen professionellen Moderator vorgestellt und erklärt – wie im „echten“ Training. Der Moderator nutzt Spielszenen, um die Sachverhalte zu verdeutlichen und die Folgen kommunikativer Handlungen zu zeigen (wir bewegen uns im Schwerpunkt in den Feldern Kommunikation, Führung, Soft Skills und Vertrieb). Komplexe und eher theoretische Hintergründe zeigt der Moderator anhand von Erklärvideos auf. Und schließlich haben die Nutzer Gelegenheit, das neu aufgebaute Wissen einzuüben und zu verstetigen. Weil aber Kompetenzentwicklung nur in der Auseinandersetzung mit der Praxis möglich ist, machen wir mit „Transferaufgaben“ Angebote für das Ausprobieren und die Umsetzung des Gelernten am Arbeitsplatz.
Die horizontalen Kompetenzen sind quer durch alle Branchen und zum Teil sogar quer durch alle Unternehmensgrößen zumindest ähnlich, in vielen Fällen sogar identisch. Um Mitarbeiter schnell und örtlich sowie zeitlich unabhängig in der Kompetenzentwicklung zu unterstützen ist es deshalb sinnvoll, mit Web Based Trainings zu arbeiten. Möglich wird das, indem Unternehmen einen granularen WBT „Baukasten“ implementieren. Daraus lassen sich dann für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter individuelle Lernpfade erstellen, bei Bedarf innerhalb weniger Stunden. WBTs sind damit auch eine wichtige Basis für die neue Entwicklung im Corporate Learning, die weg geht von der „Beschulung“ in starren Präsenztrainings hin zur Bereitstellung von Lernressourcen. Es sind jetzt die Mitarbeiter, die den Lernprozess steuern, es ist nicht mehr die Personalentwicklung. Der Personalentwicklung kommt heute die Aufgabe zu, Lernressourcen zu kuratieren (um Suchaufwände zu minimieren und Qualität zu garantieren) und Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen, innerhalb derer Lernen sich als selbstverständlicher Prozess etablieren kann. Und das sind gleichermaßen dingliche Infrastrukturen wie auch digitale.
Schaut man auf die Entwicklung der letzten Jahre zurück, dann hat das WBT eine erstaunliche Wandlung erfahren. Die gravierendste Veränderung ist eine didaktische. Dienten WBTs früher zur juristischen Absicherung von Unternehmensabläufen, so dient das WBT heute den Lernenden. Das ist ein Change um 180°. Heute muss das WBT die Lernenden abholen und mitnehmen. Das WBT muss Lernangebote schaffen und das Lernen ermöglichen. Und es muss all das effektiv leisten. Letztlich geht es um den nachhaltigen Unternehmenserfolg, der alleine durch die Qualität und Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zustande kommt. Gutes Training spielt dafür eine wichtige Rolle. Gutes Web Based Training umso mehr.
Personaler erhalten gerne einen Testzugang, einfach anrufen oder mailen.