Was du zu diesem wichtigen und zugleich missverständlichen Begriff wissen musst
„Mach Schuhe zu“, kräht dein Sprössling und schaut erwartungsvoll zu dir hoch. Du bückst dich, erfüllst den Wunsch und fühlst dich fast wie im Büro. Wenn irgendwo irgendetwas hängt, musst du ran. Ständig will einer etwas von dir. Dein Job als Führungskraft ist es, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, damit dein Team zügig arbeiten kann. Alles klar. Doch musst du wirklich für jeden Kleinkram herhalten? Du wünschst dir mehr Selbständigkeit bei deinen Mitarbeitenden. Geht das nicht besser? Wie agierst du richtig als Führungskraft und als Coach?
„Die Führungskraft als Coach“ ist dir irgendwo als Titel aufgefallen. Das Wort steht für ein bestimmtes Verständnis von Führung: Anstatt den Mitarbeitenden die Steine aus dem Weg zu räumen und an ihrer Stelle die Probleme zu lösen, fördert der Führungsstil die Selbständigkeit der Mitarbeitenden. Sie erobern sich nach und nach die Fähigkeit, Hindernisse selbst aus dem Weg zu räumen. Alle Seiten gewinnen, heißt es: Die Führungskraft entlastet sich von Detailarbeit und die Mitarbeitenden entwickeln sich weiter.
Die Aussicht klingt verlockend. Doch in der Praxis ist es nicht einfach, die Idee zu leben. Was genau bedeutet zum Beispiel „Coaching“? Klassisches Coaching setzt Unabhängigkeit und Objektivität auf der Seite des Coachs voraus. Weder das eine noch das andere ist in einem Unternehmen gegeben: Führungskräfte sind an Unternehmensziele gebunden. Wie sollen sie ergebnisoffen coachen? Und wie offen sprechen Mitarbeitende über ihre Wünsche, Sorgen und persönlichen Ziele, wenn sie am Ende des Jahres von eben dieser Führungskraft beurteilt werden?
Deshalb ist es wichtig, den Rahmen abzustecken: In welchen Situationen können und sollten Führungskräfte eine Coaching-Rolle einnehmen? Sobald dies geklärt ist, ist die „Führungskraft als Coach“ ein aktuelles und bedeutsames Konzept. Im agilen Kontext sind selbständig denkende und arbeitende Mitarbeiter geradezu Voraussetzung. Einige Experten fordern deshalb, dass alle Führungskräfte Coachs sein sollten.
Wir meinen: „Die Führungskraft als Coach“ ist ein zeitgemäßes Führungskonzept. Es entlastet die Führungskraft und entspricht den Erwartungen der Mitarbeitenden. Wichtig ist nur, eine coachende Führungskraft von einem externen, unabhängigen Coach zu unterscheiden. Die Führungskraft entleiht in ihrer coachenden Rolle bestimmte Werkzeuge und kann damit eine positive Entwicklung anstoßen.
In welchen Situationen können Führungskräfte den Coaching-Ansatz nutzen und wie sich Coaching-Prozesse strukturieren lassen, erfährst du in unserem neuen E-Training „Die Führungskraft als Coach„. Personaler/innen richten wir gerne einen Gastzugang ein. Einfach anrufen unter +49 89 5 47 27 84 10 oder eine Mail senden an kontakt@pinkuniversity.de